Geschichte

Die Geschichte von Walsdorf-Zilsdorf (Kurzfassung):


von Lorenz van Nerven


Mitten im Herzen der Vulkaneifel, am Südrand der Hillesheimer Kalkmulde, begrenzt vom quartären Schichtvulkan Goßberg (ehem. 614,1m) und dem aus der Tertiär-Zeit stammenden Arens- oder Arnulphusberg (ehem. 589,6m) liegt die Ortsgemeinde Walsdorf.


Das Umfeld von Walsdorf und Zilsdorf bietet vielfältige Erholungsmöglichkeiten, z.B. wandern, Radfahren und vieles mehr. Besonders interessant ist das Walsdorfer Trockenmaar, welches mit einer N-S Länge von 1150 m und einer O-W Breite von 1000 m eines der größten Eifel-Trockenmaare ist. Im Bereich des Maares findet man viele seltene und geschützte Pflanzen, so u.a. wildwachsende Orchideen. Eine ganze Anzahl von Handwerks-, Handels- und Gewerbebetrieben in Walsdorf und Umgebung bieten den Bewohnern Arbeitsmöglichkeiten. Zahlreiche Vereine in unseren Orten tragen zur Bereicherung des kulturellen und sportlichen Lebens bei.


Die Endung des Ortsnamens "dorf" läßt auf eine fränkische Gründung schließen. Am 20.01.806 schenkte Karl der Große dem Kloster Prüm einen Mansus in der "Villa Wallemaresdorp", ob es sich dabei aber um unser Walsdorf handelt ist sehr zweifelhaft, da die Wissenschaftler unterschiedliche Meinungen vertreten.


1023 besaß die Abtei St. Maximin Güter auf dem Arnulphusberg, welche ihr von Kaiser Friedrich dem Ersten am 31.5.1182 erneut bestätigt wurden, ebenso wie das Patronatsrecht der Kirche zu "Arnolfsberg". 1353 kam die Hälfte der Centerei Walsdorf an Kur-Trier, die andere Hälfte gehörte zur Herrschaft Kerpen (Arenberg).


Von 1794 bis 1815 unterstanden wir der französischen Herrschaft, nach dem Wiener Kongreß 1815 wurden wir preußisch.


Die alte Kirche auf dem Arnulphusberg, welche über Jahrhunderte Pfarrkirche für Walsdorf, Zilsdorf, zeitweise auch für Stroheich und Loogh war, wurde 1825 abgerissen. 1828 wurde die neue Pfarrkirche in Walsdorf erbaut und am 28.10.1829 benediziert. Kirchenpatron ist der hl. Arnulphus.


Nach dem Ende des 2. Weltkriegs kamen unsere Dörfer zum neuen Bundesland Rheinland-Pfalz.


Am 17. März 1974 wurde die Ortschaft Zilsdorf im Zuge einer Territorialreform in die Gemeinde Walsdorf eingegliedert. 


Etwa 1,5 km östlich von Walsdorf, zwischen Arnulphusberg und Kahlenberg, an der B421 liegt Zilsdorf.


Auch der Ort Zilsdorf dürfte auf eine fränkische Gründung zurückzuführen sein. Am 22. März 816 bestätigt König Ludwig der Äbtissin Anastasia vom Kloster "Horreum" (Euren bei Trier) den Besitz eines Gutes in "Ziolfivilla". 


Obwohl die Abtei St. Maximin schon 1023 Güter im Bereich des Arnulphusbergs besaß und 1182 auch das Patronatsrecht dort hatte, waren die Herren von Daun die Territorialsherren.


Durch die Familien Crichingen und von Anethan übten sie das präsentationsrecht in Zilsdorf und Walsdorf aus. Auch nach dem Übergang an Kur-Trier 1353 gehörte Zilsdorf weiterhin zum Amte Daun, unter der Landesherrschaft des Kurfürsten von Trier. Mit dem Ende der französischen Herrschaft in unserem Land (v. 1794 bis 1815) wurde auch Zilsdorf preußisch und gehört seit 1947 ebenfalls zu Rheinland-Pfalz. Durch den Zusammenschluß unserer beiden Dörfer 1974 bilden wir nicht nur in kirchlicher, sondern auch in ziviler Hinsicht eine Gemeinschaft.


Die Kapelle in Zilsdorf, dem hl. Antonius von Padua geweiht, wurde 1815 neu erbaut.

Varianten unser Ortsnamen im Laufe der Zeit!

Walsdorf
1218 - Walsdorff 1272 - Waldistorph 1313 - Waltzdorf 1350 - Waildorf 1353 - Waltsdorff 1365 - Waldorf
1466 - Walstorff 1542 - Waldestorf 17. Jh. - Waldorff um 1680 - Walsdorff 1708 - Walstrop 1737 - Walstorp
Zilsdorf
816 - Ziolfi villa 1353 - Zyllsdorff 1361 - Zilstorf 1599 - Zilstroff, Silstorff 17 Jh. - Selsdorf 1676 - Zilsdorff
1683 - Zeelsdorff


Walsdorf in der Eifel

Paul Trauden, Walsdorf

 

1. Wo einst Feuer spie die Erde heute Wälder zaust der Wind wo an Hängen schreiten Herden und im Tal der Felsbach rinnt -


Ref.: da ist Walsdorf in der Eifel am erloschnen Kraterfuß, Heimat nenn ich dieses Dörfchen, aus der Fern gilt dir mein Gruß.


2. Wo Erbenschell sich mächtig dehnet braust Wotans Heer in Sturmesnacht, zog Warus einst mit seinen Heeren, hält Goßberg treu der Heimat Wacht.


Da ist Walsdorf . . .


3. Wo auf schroffer Bergesnadel die Spiegelburg stand fest im Stein, wo im Schwerterkampf der Adel raubte Braut und Mägdelein,


da ist Walsdorf . . .


4. Wo Elch und Bär im wilden Jagen erlegt bei Hörnerwiderhall rief Orendorf einst in fernen Tagen der Bergkapelle Glockenklang,


da ist Walsdorf . . .


5. Wo noch Fleiß wird groß geschrieben bis man müd und altersgrau, wo getreu in Wort und Liebe gleicherweise Mann und Frau -


Ref.: Gedenke Heimat stets deiner Söhne die dich nie mehr wiederschaun, die ferne ruhn in fremder Erde, im Sterben sahn noch deine Au'n.

6. Stolz will ich mich Eifler nennen, treu der Heimat immer sein, allzeit mich zu ihr bekennen, dann bleibt sie auch stetig mein.


Ref.: Dich mein Walsdorf mag ich leiden, lebenslang will dein ich sein, muß dereinst von dir ich scheiden dann grabt mich auf Omrich ein.

Aufgezeichnet in Kriegsgefangenschaft 1946 nach dem Soldatenlied .. . soll ich dir mein Liebchen nennen ... zu singen.


 

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